Madonna della Corona
Die "Felsenkirche" am Gardasee
An einer Felswand hoch über dem Etschtal östlich des Gardasees wartet eine der schönsten Sehenswürdigkeiten des Gardasees auf seine Besucher - die Wallfahrtskirche Madonna della Corona. Durch seinen extremen Standort auf 773 m Höhe auf einem Felsvorsprung unmittelbar über einem steilen Abhang begeistert es jeden Besucher. Der beeindruckende Sakralbau kann auf eine mehr als 1.000 jährige Geschichte zurückblicken.
Die Wallfahrtskirche Madonna della Corona
Im Bergland östlich des Gardasees und der Gipfel des Monte Baldo liegt das kleine Dorf Spiazzi, ein Teilort der Gemeinde Caprino Veronese. Spiazzi ist ein typisches kleines Bergdorf der Region mit einem großen Unterschied - der Wallfahrtskirche "Madonna della Corona" - ein Ort der Ruhe und Meditation zwischen Himmel und Erde. Schon die Anfahrt ist spektakulär. Viele Serpentinen und Kehren muss man hinauffahren, um in die Höhe von Spiazzi zu erreichen. Dafür wird man an vielen Stellen mit einzigartiger Aussicht belohnt. Besonders bei Radfahrern und Bikern ist die Strecke wegen ihrem Kurvenreichtum sehr beliebt. Von außen beeindruckt die Kirche besonders wegen ihres spitzen Turmes, das Kirchenschiff ist praktisch in den Felsen hineingebaut. Wer die Kirche betritt, sieht, dass die Westwand des Kirchenschiffes tatsächlich aus Fels besteht! Verschiedene weitere wertvolle Kunstwerke schmücken den Innenraum der Kirche, darunter ein Gemälde der Madonna mit Kind aus dem 14. Jahrhundert sowie Statuen von Engeln und Heiligen. Außerhalb der Kirche findet man einen Kreuzweg mit 15 Stationen, der das Ziel vieler Pilger ist. An den Kreuzwegstationen sind lebensgroße Bronze-Figuren zu sehen. Das Ziel der Wallfahrer ist ein Standbild der Mutter Maria, das aus Malta stammt. Von dieser Marienstatue her soll auch der Name der Wallfahrtskirche stammen: "della Corona" bedeutet "von der Krone" - Maria trägt eine Krone. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass man "della Corona" mit "Felsen" oder "Steinwand" übersetzt und der Name daher vom Ort der Kirche herrührt.
Geschichte
An einem dieser Hänge haben sich im frühen Mittelalter Eremiten angesiedelt und eine Einsiedelei gegründet. Der einsame und abgelegene Ort hoch oben in der Felswand war ideal für die Meditation auf der Suche nach Gott und Erfüllung. Später entstand an dem Ort eine Kapelle die immer wieder aus- und umgebaut wurde. Sie wurde erweitert und den Ansprüchen eines Wallfahrtsortes angepasst. 1458 wurde den Pilgern der Zugang durch eine Holzbrücke erleichtert. In den Jahren 1490 - 1521 wurde auf den Resten der alten Kirche eine neue geräumigere errichtet. Im 16. Jahrhundert entstanden die noch heute sichtbaren Treppen, die den Zugang zur Kirche darstellen. 1625 wurde die Kirche ein weiteres Mal erweitert, diesmal um ein Presbyterium. Mehrere Jahrzehnte wurde an der Kirche gebaut bis schließlich 1664 das Dach und 1685 der gesamte Bau fertig gestellt wurde. In der Zeit der Bauarbeiten wurden auch die Zugangsstraßen erweitert und ein Hospiz angebaut, dass zur Beherbergung der Pilger diente. So blieb die Kirche bis zum Ende des 19. Jahrhunderts erhalten, als der Architekt Guiseppe Magagnotti und der Ingenieur Emilio Paor die Kirche vergrößern und die Fassade im gotischen Stil geschmückt mit Marmor versehen.
Am 17.09.1899 wird das neue Gotteshaus in einer großen Zeremonie eingeweiht. In der Folge wird das Kirchenensamble um Statuen des Bildhauers Ugo Zannoni erweitert, der Turm restauriert und der heutige Zugangstunnel geschaffen, der einen besseren Zugang gewährt. Zwischen 1946 und 1949 wurde das Presbyteriums auf Wunsch des Rektors Don Sandrini erweitert. Die Kirche in ihrer heutigen Form stammt aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 1974 wurde die alte Kirche abgerissen und in den Jahren 1975 - 1978 eine Neue mit den schönsten Teilen der Alten errichtet. 1988 schließlich besuchte Papst Johannes Paul II den Wallfahrtsort.
Geschichte der Wallfahrtskirche Madonna della Corona
Die Wallfahrtskirche "Madonna della Corona" blickt auf eine lange Geschichte zurück. In der Gegend wird schon um das Jahr 1.000 in Dokumenten von Einsiedlern gesprochen, die im unwegsamen Gelände leben und meditieren. Sie sollen aus dem Umfeld des Klosters zum Heiligen Zeno zu Verona stammen. An der Stelle, wo jetzt die Kirche steht, befand sich spätestens ab dem späten 13. Jahrhunderts ein Kloster mit Kapelle - gewidmet der Heiligen Maria von Montebaldo.
Seit 1434 waren die Malteser für den Ort verantwortlich und ließen die erste Kirche errichten, die 1530 geweiht wurde. Ab da weichen verschiedene Quellen voneinander ab: wärend die einen von dem Erscheinen der Marienstatue aus Rhodos und damit der Entstehung des Wallfahrtsortes im Jahr 1522 sprechen, gehen andere davon aus, dass erst 1625 das Gotteshaus zur Wallfahrtsstätte wurde. Die Theorie von 1522 ist glaubhaft, da in diesem Jahr Suleiman II mit seinen Truppen Rhodos muslemisierte und viele christliche Reliquien von dort in Sicherheit gebracht wurden. Leider wird auch diese These durch den Umstand in Frage gestellt, dass ein Bild aus dem 14. Jahrhundert bereits die Kirche darstellt. "Madonna della Corona" wurde 1685 vollendet, noch unter der Herrschaft der Malteser. Der Malteserorden ist auch am Kirchengebäude verewigt: Über dem Hauptportal prangt ein Malteserkreuz! Mit dem Napoleonischen Dekret von 1806 wurde der Wallfahrtsort aufgelöst. Heute ist die Kirche ein wichtiger Wallfahrtsort in der Gegend.
Besuch der Wallfahrtskirche
Wer die Wallfahrtskirche besuchen möchte, kann einen alten Pilgerweg nutzen. Dieser Aufstieg von Brentino aus ist aber nur Wanderern zu empfehlen, die wirklich gut zu Fuß sind. Der Pilgerpfad führt recht steil bergauf, weshalb man auf festes Schuhwerk achten sollte. Der Aufstieg dauert ungefähr zwei Stunden. Da wäre es schon bequemer, mit dem Auto anzureisen. Touristen, die am Gardasee Urlaub machen, fahren zuerst zur Gardasee-Gemeinde Bardolino oder nach Garda (beide am Ostufer des Gardasees) und dann auf der Landstraße nach Nordosten über Caprino Veronese bis nach Spiazzi.
Die Strecke ist recht steil und kurvenreich! An vielen Stellen hat man einen umwerfenden Panoramablick über die Ebene bis nach Garda und zum Gardasee. Im Dorf Spiazzi gibt es einen extra angelegten Parkplatz. Obwohl er recht groß ist, sollte man in der Hauptsaison rechtzeitig anreisen, da es sonst voll wird. Vom Parkplatz aus geht es dann über einen asphaltierten Weg oder eine steile Treppe hinab zur Kirche. Da die Kirche ein Ort der Ruhe und Andacht ist, wird auf Schildern darum gebeten, Schultern und Knie zu bedecken. Besonders im Sommer muss man natürlich darauf achten. Auch Hunde sind im eigentlichen Kirchenbereich verboten.
Öffnungszeiten
Die Wallfahrtskirche "Madonna della Corona" ist täglich für Besucher geöffnet.
Sommer (April - Oktober): 7.00 Uhr bis 19.30 Uhr
Winter (November - März): 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Täglich finden Messen statt.
Santuario Madonna della Corona
Loc. Spiazzi
I - 37010 Spiazzi - Ferrara di Monte Baldo (Verona)
Tel./ Fax: +39 045 7220014
eMail: info@madonnadellacorona.it
Web: www.madonnadellacorona.it
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